Spalier-Becherkätzchen

Die männlichen Blüten.

Garrya elliptica Douglas ex Lindl.

Während die meisten Freilandpflanzen im Dezember und Januar eine strikte Winterruhe einhalten, gibt es im Februar im Botanischen Garten schon wieder eine Reihe blühender Pflanzen zu entdecken. Zu ihnen zählt neben bekannten Winter- und Vorfrühlingsblühern wie Krokussen oder ersten Iris-Arten auch das in Mitteleuropa selten zu sehende Spalier-Becherkätzchen. Die Pflanze mit ihren seidigen, männlichen Blütenkätzchen ist in Kalifornien und Oregon, an der Westküste der Vereinigten Staaten beheimatet. In Mitteleuropa gilt sie als Kalthauspflanze, und nur in sehr milden Lagen kann man es wagen, sie im Garten auszupflanzen. In kalten Wintern kann sie aber selbst im Weinbauklima stark zurückfrieren.

Die Gattung Garrya umfasst 13 Arten, die von Oregon bis Mittelamerika und in der Karibik verbreitet sind. Zusammen mit der ostasiatischen Gattung Aucuba bilden sie die Familie der Becherkätzchengewächse (Garryaceae). Garrya-Arten sind zweihäusige, immergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Die einzige bei uns kultivierte Art ist Garrya ellipica, und auch von dieser sieht man meist nur die männlichen Pflanzen, die mit ihren herabhängenden Kätzchen attraktiver sind als die weiblichen Pflanzen.

Die männlichen Blütenkätzchen bestehen aus becherförmig verwachsenen Tragblättern, aus denen die kurz gestielten männlichen Blüten herabhängen. Diese bestehen nur aus vier grünlichen, an der Spitze miteinander verbundenen Blütenblättern und vier Staubblättern, die zwischen den Blütenblättern herausragen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Das Spalier-Becherkätzchen enthält giftige Inhaltsstoffe (Alkaloide) und wurde früher medizinisch genutzt. Heute ist es in wärmeren Regionen als Zierpflanze von Bedeutung.

Systematik: Becherkätzchengewächse (Garryaceae)

Heimat: Im Westen Nordamerikas (Oregon und Kalifornien)

Standort: Arboretum Feld 10: „Pazifisches Nordamerika“

Text und Fotos: Dr. Ralf Omlor | 22.02.2008