Insektivorenbeet

Fragt man Kinder, was sie im Botanischen Garten sehen möchten, dann nennen sie fast immer zuerst die fleischfressenden Pflanzen. Kaum eine andere Pflanzengruppe weckt so viel Interesse, und doch ist den meisten Besuchern nur wenig über die Lebensweise dieser Pflanzen bekannt. Weltweit gibt es mehr als 600 Pflanzenarten, die in der Lage sind, Insekten oder kleine Wassertiere zu fangen und zu verdauen. Den Pflanzen erlaubt diese zusätzliche Nahrungsquelle, an extrem nährstoffarmen Standorten zu überleben. Das Insektivorenbeet hinter dem Nutzpflanzenhaus zeigt einen kleinen Ausschnitt aus der Vielfalt dieser Ernährungskünstler. Zu sehen sind vor allem Arten aus Nordamerika, die bei uns ganzjährig im Freiland kultiviert werden können. Dazu zählen die Schlauchpflanzen (Sarracenia), die Kobrapflanze (Darlingtonia), aber auch die Venusfliegenfalle (Dionaea), mit ihren bekannten Schnappfallen. Im Sommerhalbjahr werden hier weitere Arten gezeigt, die in den Gewächshäusern überwintern, etwa große Sonnentauarten aus Südafrika. Die tropischen Kannenpflanzen (Nepenthes) müssen dagegen ganzjährig in den Gewächshäusern bleiben. Sie sind zeitweise im Tropenhaus (Haus 1) oder im Verbinder mit seinen Nebenhäusern zu sehen.