Musik im Garten

Sommernachtsträume 2007

Der Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Gemeinsam mit der Hochschule für Musik lädt der Garten am 7. und 8. Juli unter dem Motto „Sommernachtsträume“ zu zwei großen Veranstaltungen ein. Sie bilden die Höhepunkte der vielfältigen Aktivitäten im Jubiläumsjahr.

Am Samstag, dem 7. Juli, starten die Sommernachtsträume um 19:00 Uhr mit einer Musiknacht im stimmungsvoll illuminierten Freilandgelände des Botanischen Gartens. Auf einer zentralen Hauptbühne und zwei kleineren Nebenbühnen erwartet die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Musikprogramm, das von Lehrenden und Studierenden der Hochschule für Musik gestaltet wird. Mit dabei: Chor und Orchester der Hochschule für Musik unter der Leitung von Prof. Ralf Otto, die Big Band der Hochschule unter der Leitung von Prof. Dr. Jesse Milliner sowie weitere Ensembles der Hochschule. Damit es ein Erlebnis für wirklich alle Sinne wird, steht ein erstklassiges Cateringangebot bereit. Einlass zur Musiknacht ist ab 18:30 Uhr, der Eintritt kostet 4 €, Kinder bis 1,30 m sind frei.

Am Sonntag, dem 8. Juli, findet von 10:30 bis 18:00 Uhr das große Sommerfest des Botanischen Gartens statt. Der Garten präsentiert sich nach einer zweijährigen Umgestaltung in neuer Form und mit völlig neuen Themen. Eine Ausstellung mit dem Titel „Pflanzen - Forschen - Erhalten“ erinnert an die 60 jährigen Geschichte des Gartens und gibt einen Ausblick auf seine weitere Entwicklung. Im Rahmen des Sommerfestes findet auch der diesjährige Pflanzenbasar des Botanischen Gartens statt. Mehr als 2.000 Pflanzen aus den Beständen des Gartens warten auf Liebhaber und Gartenfreunde. Darunter sind Sämlinge des Taschentuchbaumes, von Ginkgo, Hanfpalme und Bitterorange, winterharte Kakteen und Fuchsien, eine Vielzahl von Stauden, Vanille- und Orangenblumen. Auch einige Zimmerpflanzen, etwa Kaffee- und Kakaopflänzchen aus der Vermehrung des Botanischen Gartens werden angeboten. Eine weitere Attraktion des Sommerfestes bildet der Programmpunkt „Prominente lesen für Kinder“ mit Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Oldenstein, der Präsidentin der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Frau Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, sowie Prof. Eduard Wollitz.

Kinder und Erwachsene können bei der Gartenrallye ihr botanisches Wissen unter Beweis stellen und Gutscheine für Gruppenführungen gewinnen. Ein Bücherstand, die Kinder-Spiele-Box und ein kulinarisches Angebot für alle Sinne runden das Programm ab. Auch an diesem Tag wird auf der Hauptbühne ein unterhaltsames Musikprogramm mit Ensembles der Hochschule für Musik geboten.

„Die 'Sommernachtsträume' sind die bisher größte und aufwändigste Veranstaltung im Botanischen Garten“ erklärt der Kustos des Gartens, Dr. Ralf Omlor, der für die Projektleitung im Bereich des Gartens verantwortlich ist. „Zum zweiten Mal veranstalten wir gemeinsam mit der Hochschule für Musik eine Musiknacht mit Illuminationen. Der Aufwand ist enorm, weil es in weiten Teilen des Gartens keine Stromversorgung gibt, und wäre ohne die Unterstützung der Sponsoren nicht zu bewältigen. Seit Tagen sind die Techniker der Universität im Einsatz und bereiten die Veranstaltung vor. Wir sind begeistert über das hochkarätige Programm, das die Hochschule für Musik zusammengestellt hat. Es wird ein einmaliges Erlebnis“, verspricht Ralf Omlor, und fährt fort: „wir wollen zeigen, was für ein spannender und vielfältiger Ort der Botanische Garten ist, und wir wollen neue Freunde für seine Unterstützung gewinnen.“

Musik im Freien und dazu im Ambiente des illuminierten Botanischen Gartens erleben – ein ganz besonderer Genuss. "Von Barock über Klassik und Romantik bis zu Jazz und Pop – musikalisch ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei", erläutert der Rektor der Hochschule für Musik, Prof. Dr. Jürgen Blume. "Ich freue mich, dass sich zahlreiche Studierende der Hochschule für Musik der Öffentlichkeit präsentieren und dass auch die drei großen Ensembles der Hochschule – Chor, Orchester und Big Band an diesem Wochenende gemeinsam mit Solistinnen und Solisten zeigen, was sie im Sommersemester erarbeitet haben." Kommen Sie mit auf die musikalische Traumreise durch den Botanischen Garten!

Das Illuminationskonzept zur Musiknacht wurde von den beiden Künstlern Tanja Labs und Bernd Kammer konzipiert. Grüne Farbtöne und warmes gelbes Licht bestimmen die Atmosphäre der Sommernacht. Die Lichtinszenierung orientiert sich dabei an den im Garten vorgefundenen Strukturen - dem Wegenetz, der neuen Baumallee, einer Reihung von Parkbänken sowie dem hohen Nadelwald - und verstärkt diese durch den Einsatz unterschiedlicher Leuchtmittel. Als Besonderheit wird im Pavillon des Gartens eine Computer-Animation präsentiert. Angeregt von floralen Formen und Farben lassen die bewegten Lichtbilder jedem Betrachter Freiraum, seinen persönlichen Sommernachtstraum zu assoziieren.

Kulturtage im Botanischen Garten 2005

Treffen von Kunst und Musik

Pressemitteilung vom 10.07.2005 - Zum fünften Mal veranstaltet der Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität ein großes Sommer-Event. Nach dem Musikabend, der Tropennacht und den Sommerfesten der vergangenen Jahre treffen sich vom 7. bis 10. Juli die Hochschule für Musik, die Akademie für Bildende Künste und der Interdisziplinäre Arbeitskreis Musik- und Kunstinformatik zu den ersten Kulturtagen im Botanischen Garten. Die Veranstaltungen bieten ein abwechslungsreiches Programm für Kulturinteressierte aller Altersgruppen. Höhepunkt ist das "Kulturfest im Garten" am 10. Juli, von 10 bis 21 Uhr. Mit den Kulturtagen feiert der Botanische Garten den Beginn der großflächigen Umgestaltung seines Freilandgeländes. Das Campus-Projekt der Umweltgestaltung, Klasse Prof. Lieser, der Akademie für Bildende Künste Mainz startet am Donnerstag, dem 7. Juli, ab 18 Uhr mit einem "Prolog im Garten". Künstlerische Arbeiten von Studierenden sind an verschiedenen Stellen im Garten zu entdecken. Den musikalischen Auftakt übernimmt die Roelofs Combo unter Leitung von Annemarie Roelofs, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, mit einer musikalischen Begegnung zwischen Vogelstimmen und Gartengeräten, Block- und Nasenflöten, Botanisier- und Maultrommeln, Dudel- und Kompostsäcken.

Am Samstag, dem 9. Juli, veranstaltet der Interdisziplinäre Arbeitskreis Musik- und Kunstinformatik der Universität Mainz im Pavillon des Botanischen Gartens ab 20 Uhr ein multimediales Konzert mit dem Titel "Q’ELLE TOUR SOMA 196".

Mit einer zehnstündigen Auswahl aus ihrem aktuellen Semesterprogramm präsentiert sich am Sonntag, dem 10. Juli, die Mainzer Hochschule für Musik zum großen "Kulturfest im Garten". An dem musikalischen Marathon beteiligen sich über 70 Studierende und Lehrende des Hauses. Das Programm reicht von kammermusikalischen Beiträgen bis hin zum Elektro-Chanson des Duos "Erdbeerfeld". Darunter sind so exotische Auftritte wie die eines Kontrabass-Quartetts. Klassisches und populäres Liedgut steuern die Sängerinnen und Sänger des Hauses solistisch, im Chor und in Gestalt des Vokalensembles "Ladies Groove" bei. Dazu kommen Duos für Saxophon und Klavier, eine freie Jazzimprovisation auf dem Klavier sowie verschiedene Holzbläser- und Streicher-Formationen.

Ergänzt wird das Musikangebot durch Führungen zu botanischen Themen und zu den im Garten ausgestellten Kunstwerken. Für ausgefallene Speisen und Getränke sorgt ein Catering-Team, und für die kleinen Gäste gibt es eine Garten-Rallye, Papier-Schöpfen, Spiele und eine Malmaschine.

Kultursommer 05 Kultursommer 05

Programm

7. Juli, 18.00 Uhr: Prolog im Garten - Musikalische Begegnung ... zwischen Vogelstimmen und Gartengeräten, Block- und Nasenflöten, botanisier- und Maultrommeln, Dudel- und Kompostsäcken und anderen Musikinstrumenten. Mitwirkende: Roelofs Combo. Leitung: Prof. Annemarie Roelofs (Posaune), Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Gast: Johannes Krämer (Gitarre). In Zusammenarbeit mit dem Campus Projekt, Prof. Peter Lieser, Umweltgestaltung, Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Eintritt frei.
9. Juli, 20.00 Uhr: Q’ELLE TOUR SOMA 196 - ein multimediales Konzert, Interdisziplinärer Arbeitskreis Musik- und Kunstinformatik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mitwirkende: Mathias Brüssel, Hauke Schlüter, Denise Wasserburger. Gefördert vom Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V. Eintritt frei.
10. Juli, 10.00 bis 20.00 Uhr: Kulturfest im Garten, Konzerte von 11.00 bis 20.00 Uhr. Studierende der Musikhochschule Mainz präsentieren ein vielseitiges Programm von Klassik, Jazz und Pop. Darunter ein Kontrabass-Quintett, Werke für Cello und Violine, Jazzimprovisationen auf dem Klavier, klassisches Liedgut, Vokalensembles und Elektro-Chansons.

Fotos: Tanja Löhr

Musik im Garten 2004

JOGU 190-2004

Eine Nacht im Zauberwald Botanischer Garten verwandelt sich in ein Märchenreich

Die „Erste Mainzer Musiknacht" im botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität bot eine faszinierende Mischung aus Musik und Inszenierung des Gartens. Mehr als 2000 Besucher kamen zu der Veranstaltung, deren Höhepunkt die Illumination des Parks am späten Abend war.

Flötenklänge zwitschern zwischen lila angestrahlten Palmen, die kleinen Alleen des botanischen Gartens sind in Regenbogenfarben getaucht, ein unwirklicher Schimmer liegt über dem Park. „Das ist wirklich wie in Bali " schwärmt eine junge Frau und schlendert unter bunt beleuchteten Bananenstauden durch die warme Sommernacht. Rosa und giftgrün schimmern exotische Gräser, Nadelbäume pulsieren in kräftigen Gelb- und Rottönen. Dazu klingt aus alilen Ecken Musik: unter Bäumen, am Weiher, in der Laube. Der botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat sich am Freitagabend für die „Erste Mainzer Musiknacht” in ein Märchenreich verwandelt, in eine Kulisse wie für Shakespeares Sommernachtstraum.

Organisiert wurde die Veranstaltung, die mehr als 2.000 Besucher anzog, als Kooperation des botanischen Gartens und des Fachbereichs Musik - eine Zusammenarbeit, die sich anbot. Schließlich haben die Mainzer Pflanzenkundler wie ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Musik schon mehrmals in den vergangenen Jahren mit ihren Veranstaltungen für Höhepunkte im Sommerprogramm der Universität gesorgt. Lockten Veranstaltungen wie die „Lange Nacht der Musik" mit lnstrumentalaufführungen und Gesang, kamen Liebhaber exotischer Flora zum Beispiel zur „Tropennacht” in den botanischen Garten.

Auf diesen Park zwischen Campus und dem Stadtteil Bretzenheim ist die Johannes Gutenberg-Universität zurecht besonders stolz. Das bestätigte die Reaktion der Besucher zur Musiknacht: Neugierig folgten die Gäste in der Dämmerung verschlungenen Pfaden und kleinen Alleen. Auf befestigten Wegen ging es zwischen strengen Beeten hindurch, die für diesen einen Abend in ein bizarres Bühnenlicht getaucht waren. Dann luden links und rechts geheimnisvoll mäandernden Routen ein, über gemulchte Pfade durch den Wald zu streifen. Tagsüber erinnert die Anlage mal an einen britischen Park, mal an das enzyklopidische Prinzip einer lebendigen botanischen Sammlung. An diesem Abend herrschte die Atmosphäre eines romantischen Waldes vor.

So abwechslungsreich wie der Garten war auch das musikalische Programm, das klassische Kompositionen ebenso umfasste wie modernere Populärmusik. „Von Barock dber Jazz bis Pop”, so stellte der Fachbereich Musik selbst das Motto des Programmsvor - ein Konzept, das bei den Besuchern gut ankam. lnsgesamt 15 Konzerte boten die Musikerinnen und Musiker dem Publikum auf fünf im botanischen Garten verteilten Bühnen. Darunter waren große, strahlende Ensemble wie die Big-Band des Fachbereichs und intime Momente wie Orgelmusik solo oder mit Holzblasinstrumenten. Am besten ließ sich die Vielfalt der Musik zwischen Swing und Barockmusik, zwischen Trompeten-Quartett und lyrischem Frauenchor genießen, indem die Besucher über das Gelände flanierten. Wo es besonders schön war, ließen sich die Gäste nieder, lauschten eine Weile dem Konzert und zogen weiter zum nächsten Ort.

Eine zauberhafte, unwirkliche Stimmung herrschte im nächtlichen Garten.

Die llluminierung des Geländes sorgte in dieser Freitagnacht, die für den Juli 2004 erfreulich warm und trocken war, endgültig für eine zauberhafte, unwirkliche Stimmung im nächtlichen Garten. Vom Boden angestrahlte Baumriesen wurden zu roten Zelten aus Zweigen und Nadeln. Zwischen den Bäumen der kleinen Alleen fiel das Licht in vielfacher Brechung. Und wer einen sonstigen Standort für einen Blick von fern auf den Garten fand, der sah die ganze Anlage in eine Abfolge von Lichtfeldern und Spots, von flammenden Strahlern am Boden und filigranen Lichtsäulen in den Baumspitzen verwandelt. Fehlte nur, dass sich der Elfendiener Puck mit seinen Gefährten unter die Besuchermenge gemischt hatte.

Peter THOMAS