(Foto: P.Pulkowski, v.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Batia Horowitz und Tochter, Andrea Pöschl, Prof. Paul Crutzen, Prof. Ulrich Pöschl, Prof. Jos Lelieve)
Am Mittwoch, dem 31. Oktober 2018 wurde im Botanischen Garten eine Weiß-Esche in memoriam Abraham Horowitz (1940-2018) gepflanzt. Der Vorschlag zu dieser Baumwidmung war von den Ehepaaren Prof. Paul Crutzen und Terttu Crutzen und Prof. Dr. Ulrich Pöschl und Andrea Pöschl vom Max-Planck-Institut für Chemie an den Botanischen Garten herangetragen worden und konnte dank einer großzügigen Spende der beiden Ehepaare nun realisiert werden. An der feierlichen Pflanzung nahmen neben den Initiatoren zahlreiche Ehrengäste teil, darunter der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, und Frau Batia Horowitz und Tochter, die aus Israel angereist waren.
Professor Abraham Horowitz war Wissenschaftler am Soreq Nuclear Research Center (SNRC) in Yavne, Israel. Seine Forschung galt der Reaktionskinetik sowie der Atmosphären- und der Strahlungschemie. Ab 1987 forschte er während regelmäßiger Aufenthalte am Max-Planck-Institut für Chemie auch in Mainz. Er führte hier Photolyseversuche durch und untersuchte den Einfluss von Chlorverbindungen auf die Ozonschicht. Den Botanischen Garten besuchte er während seiner Aufenthalte in Mainz nahezu täglich. Als Emeritus blieb er in regem wissenschaftlichen Austausch mit seinem Freund Professor Paul Crutzen über das von uns Menschen geprägte Erdzeitalter, das Anthropozän.
Professor Horowitz wurde 1940 als Sohn jüdischer Eltern in Warschau geboren. Anlässlich der Zerstörung des Warschauer Ghettos mussten sich seine Eltern von ihm trennen. Auf diese Weise gelang es der Familie, den Holocaust zu überleben. Seine Pflegeeltern retteten Abraham Horowitz, indem sie ihn als Sohn eines verstorbenen muslimischen Freundes ausgaben. Ab dem Kriegsende konnte er wieder zusammen mit seiner Mutter leben. 1950 wanderten sie nach Israel aus.
“Beyond the banality of evil, apathy and indifference, the closing of one’s eyes in the face of terror and fear of denunciation, my rescuers Stanisław and Regina Świda showed that in the individual's small realm, in the depth of human nature, one can always find other feelings – one can find solidarity with the other, human warmth and a sense of justice that made them act nobly.” (A. Horowitz)