Schwarze Walnuss, Schwarznuss

Juglans nigra L.

Bei sonnigem Wetter zählt der Oktober zu den schönsten Zeiten für einen Spaziergang im Botanischen Garten. Vor allem das Arboretum ist nun mit seiner Laubfärbung und der Vielzahl an Früchten besonders attraktiv. Schon von weitem erkennt man die Bäume und Sträucher aus dem Osten Nordamerikas an ihrer intensiven roten und gelben Herbstfärbung. Für die leuchtend gelben Farben sind unter anderem die nordamerikanischen Walnussgewächse verantwortlich. Hierzu zählen die Hickorynuss (Carya cordiformis), die Butternuss (Juglans cinerea) und die Schwarznuss (Juglans nigra). Die Schwarznuss ist durch ihre zahlreichen Früchte am auffälligsten.

Anders als bei der Echten Walnuss (Juglans regia) bleiben die Früchte der Schwarznuss bei der Reife geschlossen und fallen als ganzes herab. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Limonen, sie riechen auch sehr aromatisch nach Zitronen. Wenn sie herab gefallen sind, beginnt sich die grüne, fleischige Schale aber schnell zu zersetzen. Sie wird schwarz und matschig, und der sehr harte, stark gefurchte Steinkern lässt sich dann leicht herauslösen. Im Innern des Steinkernes befindet sich wie bei der Walnuss ein essbarer Samen, allerdings ist der Steinkern der Schwarznuss so hart, dass man ihn mit einem normalen Nussknacker nicht öffnen kann. So kommen nur die Eichhörnchen in den Genuss der delikaten Samen.

Die Schwarznuss ist in den Laubwäldern im östlichen Nordamerika beheimatet. Unter den sechs Walnussarten Nordamerikas ist sie die häufigste. Sie liefert zudem eines der wertvollsten Harthölzer Nordamerikas. Nach Europa kam die Schwarznuss im 17. Jahrhundert und wird seither als Zierbaum gepflanzt. Sie kann auch bei uns eine Höhe von mehr als 30 m erreichen.

Systematik: Walnussgewächse (Juglandaceae)

Heimat: Östliches Nordamerika

Standort: Arboretum, Feld 11

Text und Foto: Dr. Ralf Omlor | 16.10.2006