Erdnuss

Wissenschaftlicher Name: Arachis hypogaea L.
Pflanzenfamilie: Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
Heimat: Südamerika (Bolivien, Argentinien)
Hauptanbaugebiete: China, Indien, Afrika und USA

Verwendung: Erdnüsse kennt jeder, fast jeder mag sie, aber nicht jeder verträgt sie. Denn sie haben ein relativ hohes allergenes Potenzial. Bei uns werden sie vor allem geknabbert oder als Erdnussbutter verzehrt. Die Hälfte der weltweiten Ernte wird allerdings zu Erdnussöl verarbeitet. Das nussig aromatische Öl ist ideal zum Braten oder Frittieren bei hohen Temperaturen und ist in der asiatischen Küche weit verbreitet. Erdnussöl wird aber auch in der Pharmazie eingesetzt und kann zu Biodiesel verarbeitet werden. Rudolf Diesel betrieb schon im Jahr 1900 auf der Weltausstellung in Paris einen seiner Motoren mit Erdnussöl. Die Verarbeitung zu Kraftstoff ist eine interessante Option, da Erdnüsse gefährliche Schimmelpilzgifte (Aflatoxine) enthalten können und dann nicht mehr als Nahrungsmittel geeignet sind.

Besonderheiten: Die Erdnuss steckt ihre Blüten nach der Bestäubung in die Erde und lässt ihre Früchte - die Erdnusshülsen mit ihren zwei Samen - im Boden heranreifen. Dann kann kein Tier sie so leicht fressen, aber die Pflanze kann sich auch kaum ausbreiten. Sie wächst immer wieder an der gleichen Stelle. Diese Strategie nennt man Geokarpie. Sie ist nicht sehr häufig, macht aber Sinn, wenn der für die Pflanze geeignete Lebensraum eng begrenzt ist. Einige Pflanzen haben Geokarpie zusätzlich zu einer anderen Form der Samenausbreitung entwickelt. Die Kulturpflanze Erdnuss setzt dagegen ganz auf den vertrauten Boden. Die weltweite Ausbreitung hat der Mensch für sie übernommen.

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Text und Foto: © Botanischer Garten Mainz 2012