In dieser Woche hat die Bepflanzung der beiden neuen Gewächshäuser für Kakteen und Sukkulenten begonnen. Ihre Eröffnung ist für Sonntag, den 13. April 2025 geplant. Ursprünglich war die Fertigstellung schon für 2024 vorgesehen gewesen, doch dann hatte es eine lange Unterbrechung der Bauarbeiten gegeben. Inzwischen sind alle Probleme gelöst und nur noch kleine Restarbeiten zu erledigen.
Zu den ersten Pflanzen, die nun einziehen durften, zählen drei große Exemplare des Goldkugelkaktus (Kroenleinia grusonii), die bis April 2024 schon im alten Kakteenhaus zu bestaunen waren. Zwischenzeitlich waren diese drei Amigos für achteinhalb Monate in einem anderen Gewächshaus, auf der Seite liegend gelagert. Diese lange Zeit ohne Wasser und Wurzeln haben sie gut weggesteckt. Wobei, vielleicht sind sie nicht mehr ganz so kugelrund wie früher - dafür nun mit einem lockenden Schwung in der Hüfte!
Der Goldkugelkaktus, der auch den despektierlichen Beinamen „Schwiegermuttersitz“ trägt, ist eine der bekanntesten und am häufigsten kultivierten Kakteenarten. In der Natur ist er äußerst selten geworden und inzwischen als stark gefährdet eingestuft. Er wächst heute nur noch in zwei kleinen Arealen im Osten Mexikos (zwischen San Luis Petoso und Hidalgo) in Höhen von 1400 bis 1900 Metern und überwiegend an steilen vulkanischen Felswänden. Mit dem Bau des Zimapán-Stausees zu Beginn der 1990er Jahre war das Hauptverbreitungsgebiet entlang des Rio Moctezuma überflutet worden.
So leben die meisten Exemplare des Goldkugelkaktus heute in der Obhut des Menschen. Sie eigenen sich gut als Zimmerpflanzen, aber nur in Gewächshäusern können ihre Kugeln einen Durchmesser von bis zu 80 cm erreichen und zur Blüte gelangen. Im Alter wachsen sie säulenförmig in die Höhe und können etwa 1,3 m hoch werden. Wir hoffen, dass die drei Amigos in den neuen Gewächshäusern wieder brav anwachsen und auch zukünftig für gute Stimmung bei Besuchern und Mitpflanzen sorgen. Einsam werden sie nicht lange bleiben, täglich kommen jetzt weitere Pflanzen hinzu.
Text und Foto: R. Omlor, 23.01.2025