Wissenschaftlicher Name: Theobroma cacao L. ‘Forastero’
Pflanzenfamilie: Malvengewächse (Malvaceae)
Heimat: Südamerika
Hauptanbaugebiete: Westafrika (vor allem Elfenbeinküste), Indonesien, Brasilien
Verwendung: Kakaofrüchte werden nach der Ernte oft an Ort und Stelle halbiert. Die Samen lässt man mehrere Tage fermentieren. Dabei zersetzt sich das weiße süßsaure Fruchtfleisch und ein Teil der Bitterstoffe wird abgebaut. Durch die Fermentation bilden sich die braune Farbe und wichtige Aromastoffe. Danach werden die Samen an der Sonne acht bis fünfzehn Tage lang getrocknet. In dieser Form kommen sie als Rohkakao in den Handel. Zur weiteren Verarbeitung werden sie geröstet, wobei sich die Samenschale löst und das endgültige Aroma entsteht, danach gemahlen. Es entsteht eine zähe Kakaomasse, aus der unter hohem Druck die flüssige Kakaobutter herausgepresst wird. Der zurückbleibende Presskuchen wird zu Kakaopulver.
Besonderheiten: In Mittelamerika war Kakao schon vor Ankunft der Europäer eine bedeutende Nutzpflanze. Sie spielte im Mythos und im Wirtschaftswesen eine wichtige Rolle. Die Azteken stellten aus den fettreichen, gerösteten und gemahlenen Samen ein nahrhaftes Getränk mit den Namen chocolatl her. Durch die Zugabe von Maisbrei und Gewürzen wie Chili oder Nelkenpfeffer und durch das Fehlen von Zucker unterschied es sich aber deutlich von dem, was wir heute unter Schokolade verstehen. Die Indianer bezeichneten die Pflanze als „Speise der Götter“, was der Botaniker Carl von Linné in den griechischen Pflanzennamen Theobroma übersetzte. Die heute angebauten Sorten werden in die robusten ‘Forasteros’ und die empfindlicheren, aber aromatischeren ‘Criollos’ (Edelkakao) untergliedert.
Zurück zur Übersicht Tropische Nutzpflanzen
Text und Foto: © Botanischer Garten Mainz, 2012.