Reis

Wissenschaftlicher Name: Oryza sativa L.
Pflanzenfamilie: Süßgräser (Poaceae)
Heimat: Südostasien
Hauptanbaugebiete: China, Indien, Indonesien, Bangladesch

Verwendung: Reis ist noch vor Weizen die wichtigste Nahrungspflanze des Menschen. Bezüglich der Anbaumengen werden zwar beide inzwischen vom Mais übertroffen. Mais wird aber zu einem großen Teil als Futterpflanze genutzt. Reiskörner können nicht wie unsere Getreide direkt zubereitet werden. Die harten Spelzen, die dem Roh-Reis (Paddyreis) anhaften, müssen in einer Reismühle entfernt werden. Danach werden die Körner meist noch geschliffen und poliert, bis nur der weiße Stärkekörper übrig bleibt. Dabei gehen viele Vitamine und Mineralstoffe verloren. Reis kann auch zu Stärke und dann zu essbaren Verpackungen, zu Reiswein oder Reisbier verarbeitet werden. Aus dem Stroh werden z.B. Matten, Besen oder Schuhe hergestellt.

Besonderheiten: Seit etwa 7.000 Jahren ist der Reisanbau in China, Thailand und im Norden Indiens belegt. Anscheinend ist die Pflanze mehrfach unabhängig voneinander in Kultur genommen worden. Sie trat vermutlich zunächst als Unkraut in überfluteten Terrassenfeldern auf, in denen bereits vor 10.000 Jahren Taro (Colocasia esculenta) angebaut wurde. Von Oryza sativa existieren heute etwa 120.000 Sorten, die an die unterschiedlichsten Kulturbedingungen angepasst sind. Der überwiegende Teil wird als Nassreis in überfluteten Feldern angebaut, nur geringe Mengen als Berg- oder Trockenreis wie normales Getreide. Der schwarze „Wildreis“ ist allerdings kein echter Reis. Er stammt von dem nordamerikanischen Wassergras Zizania palustris.


Weißer Langkornreis, roter Camargue Reis (beides Sorten von Oryza sativa) und schwarzer "Wildreis" (Zizania palustris).

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Text und Foto: © Botanischer Garten Mainz, 2012.