Seltene Skabiosen-Sandbiene im Botanischen Garten entdeckt

Die seltene Skabiosen-Sandbiene an Blüten der Grauen Skabiose im NSG Mainzer Sand (Foto: Heike Strücker)

 

Seit April 2019 wird im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität das Artenspektrum der hier lebenden Wildbienen untersucht. Im Rahmen dieser Untersuchungen gelang Anfang September nun eine besonders erfreuliche Entdeckung: Auf der Nachbildung des Mainzer Sandes im Botanischen Garten konnte die in Deutschland sehr seltene und stark gefährdete Skabiosen Sandbiene (Andrena marginata) bei der Nahrungsaufnahme an der Grauen Skabiose (Scabiosa canescens) nachgewiesen werden.

Bisher war die Skabiosen-Sandbiene in Mainz einzig aus dem Naturschutzgebiet Mainzer Sand bekannt. Aber auch dort wurde sie nur zweimal dokumentiert: im August 1967 und ein zweites Mal im August 1982, dann ebenfalls an der Grauen Skabiose. Wie die Aufnahme zeigt, kommt sie auch heute auf dem Mainzer Sand noch vor und kann mit etwas Glück um diese Jahreszeit beobachtet werden. Sonst ist sie in Deutschland vor allem in der Rheinebene zwischen Karlsruhe und Offenbach beheimatet.

Die seltene Skabiosen-Sandbiene ist zum Bau ihrer Nester auf Sand- oder Löss-Böden angewiesen. Als Futterpflanzen benötigt sie größere Bestände von Blütenpflanzen aus der Gruppe der Kardengewächse, beispielsweise von der Grauen Skabiose oder der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria). Auf den Blütenpollen dieser Pflanzen ist sie spezialisiert.

Insgesamt konnten bei den Wildbienen-Untersuchungen im Botanischen Garten von Noel Sillo, der an der Universität Mainz Biologie studiert, bereits mehr als Einhundert zum teil sehr seltene Bienenarten nachgewiesen werden. Finanziert werden die Untersuchungen vom Freundeskreis des Botanischen Gartens.

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